Aufschwung der Schweizer Leichtathletik

Christoph Seiler, seit 10 Jahren Präsident von Swiss Athletics, informierte anlässlich des Meetings vom 12. Juni 2025 über die Erfolgsgeschichte der letzten Jahre von Swiss Athletics in der Weltsportart Leichtathletik.

Vor 20 Jahren steckte die Schweizer Leichtathletik in einer grossen Krise. Mit André Bucher und Viktor Röthlin glänzten zwei Ausnahmesportler, daneben gab es aber keinen «Unterbau».

Wenige SportlerInnen qualifizierten sich für internationale Meisterschaften, den beiden grössten Meetings der Schweiz fehlten einheimische Aushängeschilder, das Medieninteresse an der Leichtathletik sank.

Den Leuchtturm EM-Zürich 2014 ausnützen, Selektions-Konzepte mit Fokus auf die Europameisterschaften und nicht auf die Weltmeisterschaften setzen, die Leichtathletik zurück in die Schule bringen, gehören zu den Schwerpunkten von Swiss Athletics seit 2015.

Christoph Seiler, aus der Running Szene kommend (15 Jahre OK-Präsident vom Jungfrau Marathon, Schweizer Marathonmeister 2005, beruflich Finanzchef der Jungfraubahnen seit 2002), setzte nach seiner Wahl zum Präsidenten von Swiss Athletics 2015 folgende Ziele:

  • EM-Schwung ausnützen im Leistungssport
  • Nachwuchsprojekte fördern und nutzen
  • Memberzahlen steigern – Potential in der Running-Szene nutzen
  • Leichtathletik attraktivieren – auch unkonventionell
  • Mit soliden Finanzen arbeiten

Mit 53 AthletInnen an den letzten EM und dem Gewinn einer Vielzahl von Medaillen an Europameisterschaften seit 2015 ist die Schweizer Leichtathletik im Leistungssport erfolgreich unterwegs. An den OS in Paris gingen 30 Schweizer LeichtathletInnen an den Start und es resultierten vier 4. Ränge.

An Anlässen im Nachwuchsbereich (Mille Gruyère, UBS-Kids-Cup,…) erfolgt eine breite Talenterkennung, ein Schwerpunkt im System. Bewusst zahlenmässig gross gehalten ist das Nachwuchskader (motivierende «Chancen schaffen»). In den regionalen Kadern sind Talente im Alter von 14-20 Jahren, das Kader «Swiss Starters Future» umfasst ca. 170 NachwuchsathletInnen, das Kader «Swiss Starters» 60.

Die Pflege der Leichtathletik-Community wird vom Verband mittels vielseitiger Medienarbeit aktiv bearbeitet. Bei internationalen Meisterschaften werden für die Fans und Medienvertreter Hospitality-Events organisiert, die auf grossen Anklang stossen (in München 400 T., in Rom sogar 500 T.).Ebenfalls seit 2015 findet jährlich die Swiss Athletics Night statt, zu der jeweils auch das Nachwuchskader eingeladen wird.

Wie weiter:

In den letzten 10 Jahre verdoppelte sich das Budget auf 12 Millionen Franken. Eine weitere Erhöhung aus verschiedenen Quellen ist unvermeidlich (Beitragserhöhung, Erweiterung der Vermarktungsrechte, höhere Beiträge von Swiss Olympics oder von Running-Veranstaltungen, Goldmember aus unserem Panathlonkreise…).

Schwach sind in der Schweiz die Infrastrukturen für die Indoor-Leichtathletik. Ein weiterer wichtiger und für die Zukunft notwendiger Entwicklungsschritt ist die Anstellung von vollprofessionellen Trainern (Finanzierung?).Leuchtturm-Events wie die erhofften European Championships 2030 geben jeweils auch einen wichtigen Schub in eine Sportart. Christoph Seiler setzt dabei grosse Hoffnungen ins Engagement (seiner) Swiss Olympic Präsidentin Ruth Metzler.

Als grosses Ziel sieht Christoph Seiler einen Medaillengewinn auf Weltniveau an der Olympiade 2028 in Los Angeles.

Wir wünschen Christoph in seiner präsidialen Zeit bei Swiss Athletics weiterhin viel Erfolg.

Urs Grüter